Geschichte der Glasherstellung
Die Tradition der Glasherstellung in der Region Vysočina ist mindestens 400 Jahre alt. Das dicht bewaldete Gebiet der böhmisch-mährischen Hochebene bot hervorragende Bedingungen für diese Art der Tätigkeit. Für die Herstellung von Glas wird vor allem ausreichend Holz benötigt, das nicht nur zum Schmelzen des Glasblocks bei Temperaturen von bis zu 1200 °C verwendet wird, sondern auch als Asche zur Herstellung von Pottasche. Diese ist als Feldspat ein notwendiger Bestandteil für den Glasblock, der aus zerkleinertem Quarz besteht. Auch reine Quarzvorkommen sind Teil der lokalen Geologie und die Region versorgte die Glasindustrie mit allen notwendigen Rohstoffen. Angesichts von Ortsnamen wie "Sklené" ist es möglich, dass hier bereits im Hochmittelalter die ersten primitiven Glashütten existierten, die aber noch nicht entdeckt wurden.
Die ältesten dokumentierten Glasmacher in der Region Vysočina ließen sich bereits in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts rund um Žďár (Saar) in Vříšt (Wriescht) und Fryšava (Frischau) nieder. Im folgenden Jahrhundert arbeiteten die Hütten in Křižánky (Krischanek), Jimramov (Ingrowitz) oder auf den Klostergütern in Cikháj (Ziegenhain). Bereits vor dem Dreißigjährigen Krieg wurden in der Region Telč (Teltsch) auf dem Gut Černovice Versuche zur Glasherstellung unternommen. Ende des 17. Jahrhunderts begann sich die Glasherstellung auch im Westen der Region, in Posázaví und Pacov (Patzau) rasant zu entwickeln.
Die bedeutende Entwicklung der Glasherstellung, verbunden mit den Bemühungen, die Wälder auf verschiedenen Ländereien zu nutzen, begann zu Beginn des 18. Jahrhunderts.
Im 19. Jahrhundert begann sich ein Netz großer Glashütten zu bilden, denen später Fabriken folgen sollten. Auch die Hütten stellen allmählich auf neue Heizmethoden um, die Eisenbahn beginnt eine wichtige Rolle zu spielen und exportiert die fertigen Produkte in viele Teile der Welt von Spanien bis Amerika. Die Produktion der Glashütten wird durch Schleifereien und Lackierereien ergänzt.
Ein großer Teil der Hütten ging nach dem Zweiten Weltkrieg in Staatseigentum über und produziert bis zum heutigen Tag weiter.